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sikoppitz

Stärken & Schwächen im Vorstellungsgespräch: 5 Beispiele

Aktualisiert: 20. Juli 2023


Der Klassiker in jedem Vorstellungsgespräch – Stärken und Schwächen.


Ganz oft werde ich gefragt:


"Silke, was kann ich da sagen? Ich weiß ja, perfektionistisch soll man nicht, weil vollkommen ausgenudelt, aber was kann ich sagen, dass mich in einem möglich gutem Licht darstellt und trotzdem authentisch klingt?"


Das klären wir heute in diesem Text - und ich habe dir 5 Beispiele für Stärken und Schwächen mitgebracht, die du so im Vorstellungsgespräch nutzen kannst - oder lass dich einfach inspirieren und nimm dir, was du gerade brauchst.


So, stellen wir uns mal vor, du sitzt im Vorstellungsgespräch für deinen Traumjob und wirst nach deinen Stärken gefragt:


Deine Stärken


Zuerst einmal ist es wichtig, dass du erkennst, wann du nach deinen Stärken gefragt wirst.


Die Frage lautet nämlich nicht immer “Was sind Ihre Stärken?”,


sondern manchmal auch


“Was würde Ihr Chef über Sie sagen?” oder Ihre Kunden, Ihre Freunde, Ihre Kolleg:innen etc.


Es kann sein, dass du gefragt wirst, was dir besonders leicht fällt, wofür du gutes Feedback bekommst...


oder auch


“Was können wir von Ihnen erwarten?”


Was du versuchen solltest, ist den sweet spot zwischen “Äh Stärken ...pftt. Das können andere besser beurteilen” und “vor euch sitzt die Retterin der Menschheit” zu finden.


Denn eines ist klar - jeder von uns, also du auch, jaaaa du - haben Dinge, die uns leichter fallen als anderen.


Das sind wahrscheinlich sogar einige und definitiv mehr als du in einem kurzen Vorstellungsgespräch nennen kannst.


Also besinne dich auf die relevanten Eigenschaften für den Job, auf den du dich beworben hast.


Am besten, du gehst so vor:


  1. Checke die Ausschreibung

  2. Tabelle mit 2 Spalten: Anforderung aus der Stellenausschreibung // Deine Erfahrungen bzw. Geschichten

  3. Gehe die wichtigsten Charaktereigenschaften oder Erfahrungen & Kompetenzen durch und schaue, wo du besonders punkten kannst

  4. Notiere beispielhaft Geschichten, die besonders gut illustrieren, welche Stärken du hast


Bereite gerne eine Mischung aus fachlichen Kompetenzen und Charaktereigenschaften vor und frage auch im Vorstellungsgespräch nach, worauf du dich beziehen sollst, wenn die Frage für dich unklar war.


Generell gilt:


Die Frage nach den Stärken bezieht sich auf deine soft skills, also deine Charaktereigenschaften.

Beispiele, die du nutzen könntest:


  1. Kommunikationsstärke

  2. Initiative ergreifen

  3. Priorisieren

  4. Integrität

  5. Selbstreflexion


Um deine Stärken zu beschreiben, kannst du die STARR Technik nutzen, STARR steht für


Situation

Task

Action

Result

Reflection


Wenn du z.B. deine Kommunikationsstärke nennen möchtest, würdest du das mithilfe der STARR Technik wie folgt tun:


Beispiel: Kommunikationsstärke


Zuerst: Nenne deine Stärke:


“Eine meiner größten Stärken ist mein Kommunikationstalent.”


Jetzt nennst du die Situation:


“Im letzten Jahr hatte ich einen Kunden, der ----”


Darauf folgen die Tasks, deine Rolle oder Aufgabe:


“Meine Aufgabe als Managerin XY war es, ----”


Dann kommt das A für Action, also die einzelnen Handlungsschritte in der korrekten Reihenfolge und deine Begründung für die Abfolge:


“Meine Herangehensweise war folgende: Zunächst habe ich x, dann y und anschließend z getan, weil ___”


Jetzt kommt Result, also das Ergebnis:


“Das Ergebnis war, dass X und Y passiert sind.”


Und zum Schluss reflektierst du deine Vorgehensweise:


“In vergleichbaren Situationen wie (Situation nennen, die in der neuen Stelle vorkommen wird), würde ich X und Y wieder so machen, z jedoch situationsbedingt anpassen, z.B. u oder v.”


So hast du einen perfekten roten Faden für die Beantwortung der Frage nach den Stärken. Aber was kannst du bei der Frage nach den Schwächen für Beispiele nennen?


Schwächen


Wenn ich als Personalerin Kandidat:innen gefragt habe, an welchen Kompetenzen oder Soft Skills sie gern noch arbeiten möchten, habe ich unglaublich oft die gleichen Phrasen gehört.


"Ich bin einfach zu perfektionistisch"


"Ich liebe Schokolade"


Bitte nicht!


Wichtig ist mir bei der Frage gar nicht so sehr die Schwäche, sondern eher deine Bereitschaft offen und ehrlich mit mir zu sein.

Bist du selbstreflektiert und veränderungsbereit?


Wenn dir aber tatsächlich keine Schwäche einfällt, die du nennen kannst, habe ich hier einen Tipp aus der Beratung mit meinen Klient:innen:


Manchmal ist es sinnvoll, deine Stärken genauer zu reflektieren und zu schauen, welche Schattenseiten es dort gibt.


In einem Training mit einem meiner Klienten sagte mir z.B. jemand, der in der Forschung arbeitete, Folgendes:


“Eine meiner größten Stärken ist meine Fähigkeit zur Analyse von Daten. Das brauche ich natürlich, denn analytische Fähigkeiten sind das A und O meiner Arbeit. Wenn ich aber nicht aufpasse, dann verliere ich mich in den Details und habe das große Ganze nicht mehr im Blick.”


Was für ein tolles Beispiel für eine Schwäche, die aus einer Schattenseite resultieren kann.


Natürlich habe ich gleich gefragt, was er denn schon unternommen hat, um das Große und Ganze immer im Blick zu haben und er erzählte mir von Software und weiteren Tools, auch zum Zeitmanagement, die er für sich erfolgreich anwendet, um seine Schwäche auszugleichen.


Versuch das gern und lass mich wissen, ob dir eine “gute Schwäche” eingefallen ist.


Eine gute Schwäche zeichnet sich durch diese Eigenschaften aus:


  • nicht essenziell für die Stelle

  • authentisch & zu dir passend (sei ehrlich!)

  • du hast schon etwas getan, um die Schwäche zu verbessern

  • Du hast schon Erfolge feststellen können


Hier sind 5 Beispiele für Schwächen, die nicht schon total ausgeleiert sind


  1. Kreativität

  2. Risikofreude

  3. Geräuschempfindlichkeit

  4. Präsentationsfähigkeit

  5. Multitasking

Was ist mit Sprachkenntnissen, Berufserfahrung oder Softwarekenntnissen?

Ganz ehrlich - ich finde, das sind Schwächen, die Kandidat:innen nennen, wenn sie nicht wirklich offen und ehrlich sein möchten, weil sie Angst haben.


Zu sagen “mein Englisch ist nicht gut genug” oder


“Dieses CRM System kenne ich noch nicht”


ist für mich ein anderes Level an Selbstreflexion als ganz selbstbewusst zu sagen


“Ich weiß, dass ich im Bereich XY noch Luft nach oben habe. In Situation A habe ich gemerkt, dass ich gern anders reagiert hätte und deshalb Aktion 1, 2 und 3 getestet und an mir gearbeitet. Als ich einige Monate später in einer ähnlichen Situation war, habe ich so und so reagiert und positives Feedback von meinen Kund:innen, Kolleg:innen oder Vorgesetzten bekommen.”


Mir als Personalerin und Vorgesetzte ist es wichtig, in meinem Team mit Menschen zu arbeiten, die Integrität zeigen und in der Lage sind, sich selbst zu reflektieren.

Deshalb ist die Beantwortung der Fragen nach den Stärken und Schwächen so aussagekräftig und wichtig, auch wenn viele oft die Augen verdrehen.


Aber so boring ist das gar nicht. ;)


Ich hoffe, du konntest hier ganz viel für dich mitnehmen - viel Erfolg!




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